Das „wilde NRW"
In Nordrhein-Westfalen sind rund 100 Wildnisentwicklungsgebiete mit mehr als 300 Einzelflächen geschützt. Sie werden zu Ausbreitungskernen und Trittsteinen für wilde Tiere. Doch die neue Wildnis braucht viel Zeit, um ihr Gleichgewicht zu finden, um ihre ganze Vielfalt zu entfalten. Über den Weg dorthin ist wenig bekannt.
Mut zur Wildnis
Auch in NRW gab es einst Wildnis. Es waren weite urige Buchen- und Eichenwälder, die das Land bedeckten. In ihnen herrschte das ungeschriebene Gesetz von Werden und Vergehen. Jedes wilde Lebewesen dieser Waldlandschaft hatte seine ganz besondere Rolle im großen Ganzen.
Dieses Naturerbe ist durch den Einfluss des Menschen über Jahrhunderte weitgehend verändert worden. Viele Tiere, Pflanzen und Pilze waren verloren. Heute geben wir dem Wald eine Chance, zu neuer Wildnis zu erwachen. Dazu hören wir hier und da auf, ihn zu nutzen und zu gestalten. Lassen Natur Natur sein. Wir leisten damit einen Beitrag zur Sicherung des Weltnaturerbes Alter Buchenwälder, zum Erhalt unserer biologischen Vielfalt, zum Aufbau des europäischen Netzwerks Natura 2000 und nicht zuletzt zum Klimaschutz.
Warten auf Wildnis
NRW hat heute wieder seine wilden Seiten. Im Nationalpark Eifel, in Naturwaldzellen und in Wildnisentwicklungsgebieten entsteht ohne Einfluss des Menschen neue Wildnis. Axt und Säge ruhen. Kein Baum wird gepflanzt und kein Baum gefällt. In unserem Naturerbe hat wieder Mutter Natur das Sagen. Alle Bäume können wachsen, alt werden, umfallen und verrotten.
Wir wissen nicht, was uns erwartet. Doch schon heute stellen wir fest, dass sich ein neues Werden und Vergehen einstellt, dass die biologische Vielfalt zunimmt. Dabei wollen wir nicht stören. In ausgesuchten Wildniswäldern wollen wir geduldig beobachten und verstehen lernen.
Unsere Leitziele sind Wildnis zulassen, mit Wildnis leben und Wildnis erleben.
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